Das Nienburger Kulturwerk veranstaltet am Donnerstag, 4. November, um 15 Uhr im Rahmen der UNBEHAGEN-Reihe einen Online-Vortrag mit dem Titel „Rechtsextremismus im ländlichen Raum: Völkische Siedler“. Die Kooperationspartner Arbeitskreis Gedenken, WABE e. V., CJD Nienburg, Weserbeatz e. V. und Nienburger Kulturwerk laden Interessierte und Multiplikatoren ein, sich über das Thema zu informieren. Der Referent Ruben Obenhaus ist Projektleiter der Mobilen Beratung Niedersachsen und hat sich eingehend mit der Ausbreitung der Völkischen Siedler auch in der Region Mittelweser beschäftigt. Im Anschluss an seinen Vortrag besteht die Möglichkeit, in Kleingruppen Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Die Beschreibungen für das Phänomen sind ebenso wie die tatsächlichen Ausprägungen sehr unterschiedlich. Gemeint ist in jedem Fall eine dezidiert rechtsextreme Bewegung, deren Anhänger sich gezielt im ländlichen Raum niederlassen, Hofgelände aufkaufen, mitunter Familien gründen und sich eigene Strukturen und Netzwerke schaffen. Während das Auftreten nach außen oftmals unauffällig ist, werden nach innen die „Blut und Boden“-Ideologie, Antisemitismus und Rassismus propagiert. Die rechtsextreme Einflussnahme erfolgt häufig schleichend in Gemeinden, Vereinen und Schulen. In letzter Konsequenz lassen jedoch auch die vermeintlich harmlosen und bisweilen „alternativ“ auftretenden Völkischen Siedler ihre Masken fallen und versuchen, zivilgesellschaftliche Akteure oder Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, physisch und psychisch einzuschüchtern und zu bedrohen. Der Vortrag gibt einen Einblick in die völkische Parallelwelt, um gemeinsam Handlungsmöglichkeiten zu finden.
Der Vortrag und die anschließende Diskussion werden wie schon bei den letzten UNBEHAGEN-Veranstaltungen per Zoom stattfinden. Wer an der Online-Veranstaltung teilnehmen möchte, kann sich bis 31. Oktober unter Telefon 05021 922580 oder per E-Mail an info@nienburger-kulturwerk.de anmelden. Im Anschluss an die Anmeldung erhalten alle Teilnehmenden ihre Einwahldaten. Weitere Informationen unter www.nienburger-kulturwerk.de.