Dörverden ist einer von 9.000 Standorten der „Expedition Erdreich“


Die in Dörverden lebende Geologin Carolin Huppertz beteiligt sich an dem bislang größten Bürgerforschungsprojekt in der Bodenforschung in Deutschland und untersucht den Boden mit Teebeuteln. Am 21. Juni führte Huppertz die Bodenuntersuchungen in dem Naturschutzgebiet „Alhuser Ahe“ zwischen Hoya und Hassel durch. Die Aktion findet noch bis September an insgesamt 9.000 Standorten statt. Bürgerforschende aus allen Bun­des­ländern sowie über 300 Schulen nehmen daran teil.
Mithilfe von genormten Teebeuteln, die für drei Monate im Boden vergraben werden, sowie weiteren Bodenuntersuchungen erforschen die Teilnehmenden den Bodenzustand. Die erhobenen Bodendaten fließen anschließend in nationale und internationale Forschungsprojekte zur nach­haltigen Bodennutzung ein. Ein Teil der Ergeb­nisse wird für die Klima­model­lie­rung zur Verfügung gestellt. „Expedition Erdreich“ wird wissenschaftlich vom BonaRes-Zentrum für Bodenforschung und vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung begleitet.


Tea-Bag-Index-Methode
Die sogenannte Tea-Bag-Index-Methode in ein wissenschaftlich anerkanntes Ver­fahren, mit dem bestimmt werden kann, wie schnell Bodenorganismen Pflanzenreste abbauen (Zersetzungsrate). Dazu wird pflanzliches Material, hier Grün- und Rooibos-Tee, gewogen, drei Monate lang im Boden vergraben, dort zersetzt und nach dem Ausgraben erneut gewogen.
Aus dem Gewichtsunterschied zwischen Start- und Endgewicht der Teebeutel lässt sich der Tea-Bag-Index (TBI) berechnen. Die „Expedition Erdreich“ nutzt den TBI als Indikator für die biologische Aktivität im Boden. (pm/uc)