Im Achimer Stadtwald kommt es vermehrt zur illegalen Entsorgung diverser Abfälle. Die
Meldungen umweltbewusster Besucher des Stadtwaldes an die Verwaltung zeigen, dass
sich neben Bauschutt, Zeitungen und Verpackungsmüll vor allem die Entsorgung von
Gartenabfällen am Waldrand zur Wohnbebauung immer größerer Beliebtheit erfreut.
Daher appelliert die Stadt Achim eindringlich an die Bevölkerung, ihren Müll in dafür
vorgesehene Abfallbehälter zu entsorgen und Gartenabfälle im eigenen Garten zu
kompostieren oder die eigene Komposttonne sowie offizielle Annahmestellen zu nutzen. Nur
so kann der Stadtwald als Naherholungsgebiet für den Menschen sowie als Lebensraum für
Tiere und Pflanzen erhalten bleiben.

„Vielen scheint die Problematik, die mit der Entsorgung von Abfällen einhergeht, auch wenn
es Grünabfälle sind, nicht bewusst zu sein“, glaubt Sonja Wichmann aus dem Bereich
Stadtgrün/Umwelt der Stadtverwaltung. Durch die illegale Entsorgung von Grünabfall können
sich gebietsfremde Pflanzenarten ansiedeln, die die charakteristischen Pflanzen, die sich
normalerweise im Stadtwald finden, verdrängen. Sie kommen beispielsweise durch das
Entsorgen von Gartenabfällen und Kompost in den Stadtwald, da hierbei auch die Samen in
den Wald gelangen. Dies stört wiederum die natürliche Walddynamik und macht aufwändige
Pflegemaßnahmen seitens der Verwaltung notwendig
.
Durch die illegale Entsorgung von Müll jeglicher Art im Stadtwald kommt es zum Eintrag von
Stoffen wie Düngemitteln, Pestiziden oder Schadstoffen, vor allem aber zur Anreicherung
und zum Eintrag von Nährstoffen durch Gartenabfälle. Die ursprünglichen Pflanzen sind
nicht an den höheren Nährstoffgehalt im Boden gewöhnt und können langfristig nicht
überleben. Andere besonders nährstoffliebende Arten wie die Brombeere siedeln sich
vermehrt an und verdrängen die ursprünglichen Arten weiter.

Müll wirkt sich außerdem negativ auf die Tierwelt aus, da er zu Krankheiten, Verletzungen
bis hin zum Tod führen kann. Tiere können etwa durch Pestizide krank werden oder gar
sterben. Plastikfolie, Plastikbecher und -flaschen sowie Glasscherben sind weitere Beispiele
für die Problematik von Müll im Wald. Plastik zersetzt sich in der Umwelt nur sehr langsam
und stellt somit auch Jahrzehnte nach der Entsorgung eine Gefahrenquelle dar. Tiere bauen
Teile davon in ihre Nester oder verschlucken sich daran. In Plastikbechern oder -flaschen
bleiben ahnungslose Tiere hängen und verhungern. Glasscherben bergen nicht nur für Wildtiere,
sondern auch für Hunde die Gefahr, sich direkt daran zu verletzen und zu verenden.

Um die Funktion des Achimer Stadtwalds mit seiner Fläche von ca. 60 ha als
Naherholungsgebiet und als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, darunter auch
zahlreiche geschützte Arten, auf Dauer zu erhalten, ist es wichtig, die Flächen zu schützen
und deren Nutzung zu regeln. Zumal der Stadtwald auch Standort verschiedener besonders
geschützter Biotope ist, die durch den direkten Nährstoffeintrag und das Ansiedeln
gebietsfremder Pflanzen stark gefährdet sind.

Bei der Entsorgung von Müll wie Gartenabfall, Grünschnitt oder Kompost handelt es sich um
eine Ordnungswidrigkeit. Können die Täter erwischt werden, wird ein empfindliches Bußgeld
verhängt. Andernfalls wird der Müll durch die Stadtverwaltung entsorgt, was aufwendig und
kostenintensiv ist. Dies kann jedoch durch nachhaltiges Denken und Handeln aller Besucher
und Anlieger reduziert werden.

Müll, der während eines Spaziergangs anfällt, sollte in den Mülleimern an den Eingängen
zum Stadtwald entsorgt werden. Und wer illegal entsorgten Müll findet oder Menschen dabei
beobachtet, wie sie Müll entsorgen, sollte sich am besten direkt bei der Stadtverwaltung
unter der Nummer 04202 9529-490 melden.

Foto: Stadt Achim