Ausstellung erinnert an den verstorbenen Künstler und Verdener Kunstlehrer Lothar Bührmann

Mit der Kunstausstellung „Hommage an Lothar Bührmann“ im Domherrenhaus in Verden möchten ehemalige Schüler*innen des Domgymnasiums an den Künstler und Kunstlehrer Lothar Bührmann erinnern, der am 9. August 2019 gestorben ist. Die Idee zu der Ausstellung hatte sein ehemaliger Schüler Rolf Göbbert, dem Bührmann noch lange Zeit als Ratgeber für seine Aktivitäten als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Langwedeler Kulturvereines zur Seite stand.

Er wandte sich an Bührmanns Ehefrau, die ehemalige Kreis- und Landtagsabgeordnete sowie niedersächsische Frauenministerin (1994-1998) Christina Bührmann, die den künstlerischen Nachlass ihres Mannes verwaltet. Als Veranstaltungsort fiel die Wahl auf das Domherrenhaus in Verden. In dem hier ansässigen Historischen Museum arbeitet mit Gabriele Müller ebenfalls eine ehemalige Schülerin von Lothar Bührmann, die sich sofort für die Idee begeistern ließ.

Rolf Göbbert, Museumsleiterin Frauke Müller, Christina Bührmann und Gabriele Müller (v.l.n.r.) haben eine Ausstellung mit Werken von Lothar Bührmann im Domherrenhaus organisiert. / Foto: uc

Seit 2019 in Planung
Das ereignete sich alles bereits 2019 und kurze Zeit später mussten alle Museen und Veranstaltungsorte schließen und strenge Hygieneregeln machten es zwei Jahre lang unmöglich, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Umso mehr freuen sich die Organisator*innen, dass die Ausstellung vom 28. Mai bis 24. Juli nun endlich gezeigt werden kann. Christina Bührmann und Gabriele Müller wählten die gezeigten Werke aus, die einen Querschnitt durch das vielfältige künstlerische Schaffen von Lothar Bührmann widerspiegeln. Rolf Göbbert organisierte das Rahmenprogramm für die Eröffnung mit geladenen Gästen am 28. Mai.

Friedens- und Kulturpreis der Villa Ichon
Bührmanns Lebenswerk umfasst aufwändige Installationen wie kleinformatige minimalistische Cartoons – in vielen seiner Werke spiegelt sich seine gesellschaftskritische und friedensbewegte Haltung wider. 1997 erhielt er für sein Engagement den Friedens- und Kulturpreis der Villa Ichon, in der er zudem ab 2005 als künstlerischer Leiter aktiv war.
Bührmann wurde 1946 in Bremen geboren und lebte bis zu seinem Tod mit seiner Frau in Etelsen. Als Freigeist und Alt-68er traf er während seiner Kunsterzieher-Tätigkeit von 1970 bis 2007 auf die rebellische Verdener Jugend der 70er- und 80er-Jahre, erklärt Rolf Göbbert. Dies sei vermutlich der Grund gewesen, warum Bührmann für ihn wie auch viele seiner Mitschüler*innen so prägend und wegbereitend war, insbesondere weil er ihnen Freiheiten ließ, statt sie in eine bestimmte Richtung zu drängen.

Beiträge ehemaliger Schülerinnen zur Vernissage
So war es nicht schwer, weitere namhafte ehemalige Bührmann-Schülerinnen für das Rahmenprogramm bei der Vernissage zu gewinnen: Der Verdener Sternekoch Wolfgang Pade sorgte für Kulinarisches und Livemusik gab es von Katrin Achinger (ehemals Sängerin bei den Kastrierten Philosophen, siehe Extrainterview) sowie Göbberts Bru­der Ingo van Lessen. (uc)