Was wirkt gegen Hassrede und Bedrohungen im Amt? Dialogveranstaltung für kommunale Amts- und Mandatsträger und Multiplikatoren am 30. November im Verdener Rathaus – Bürgermeister und Kommunalpolitikerinnen diskutieren mit Vertretern der Zivilgesellschaft und Sicherheitsbehörden: Anschließend Workshop der bundesweit tätigen Beratungsstelle HateAid

Brandanschläge auf Rathäuser, Drohbriefe mit unmissverständlichen Inhalten, Beleidigungen und Gewaltandrohungen in den sozialen Netzwerken: Allein in Niedersachsen stieg die Zahl der gemeldeten Straftaten gegen kommunale Amts- und Mandatsträger*innen binnen eines Jahres um fast 30%. Von einer höheren Dunkelziffer ist auszugehen: Zivilgesellschaftliche Stellen wie die Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie, an die sich auch Betroffene aus den Landkreisen Verden und Nienburg wenden können, verzeichnen einen zunehmenden Beratungsbedarf.

Unter dem Motto „Kommunen fit im Umgang mit Hass und Hetze“ laden der WABE e.V. und die Bundeszentrale für politische Bildung für den 30. November zu einer Dialogveranstaltung mit anschließendem Workshop in den Ratssaal des Verdener Rathauses ein. Einen besseren Ort für einen Erfahrungsaustausch und die solidarische Vernetzung von Kommunalpolitikerinnen demokratischer Parteien mit haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus der Region, Beschäftigten der Verwaltung, Zivilgesellschaft und Multiplikatoren könne es nicht geben, betont Rudi Klemm, Geschäftsführer des WABE e.V.

Im Rahmen einer moderierten Podiumsdiskussion werden die Bürgermeister Lutz Brockmann und Jan Wendorf mit den Kommunalpolitikerinnen Barbara Weißenborn und Heidrun Kuhlmann, der Polizeidirektorin und Leitung der Polizeiinspektion Verden/Osterholz Antje Schlichtmann mit Mitarbeiterinnen der Mobilen Beratung Niedersachsen über Erfahrungen und Handlungsstrategien, aber auch ihre Wünsche an die demokratische Gesellschaft diskutieren. Im Anschluss daran wird Stefanie Zacharias von HateAid, der bundesweit tätigen Beratungsstelle für Betroffene digitaler Gewalt, die unter anderen Renate Künast bei der Durchsetzung ihrer Rechte erfolgreich begleitete, gemeinsam mit Johanna Polsfuß vom Hamburger Verein „ichbinhier“, der aus einer Facebook-Initiative entstand und sich heute mit Bildungsangeboten für eine bessere Diskussionskultur stark macht, einen Workshop zum Thema „Digitale Zivilcourage und rechtliche Handlungssicherheit im Umgang mit Bedrohung und Hass“ durchführen.

Der WABE e.V. hat sich bereits mehrfach mit Veranstaltung gegen Hass und Hetze zulasten von Amts- und Mandatsträgern positioniert. Im Rahmen des vom Landespräventionsrat und dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ geförderten Projekts „Plan KiK – Kooperativ in der Kommune“ will der Verein einen Beitrag zur Prävention von Beleidigungen, Drohungen, Hass und Gewalt leisten und für eine demokratische Debattenkultur im analogen und digitalen Raum werben.

Dieses Ziel verfolgt auch die Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen ihres Projekts „KOMMKOM – Kommunale Konfliktbewältigung“, welches seit 2020 in den Modellbundesländern Sachsen, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Hessen pilotierte und mit der Auftaktveranstaltung am 30. November in Verden nun auch in Niedersachsen Impulse setzen will.

Anmeldungen für die Veranstaltungen sind bis zum 23.11.2022 möglich:

per E-Mail an projekt-kik@wabe-info.de oder Telefon 04231 / 12-494

Es gelten die Teilnahmebedingungen der Veranstalter.

Informationen zur Veranstaltung auf www.wabe-info.de

Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/

HateAid: https://hateaid.org/

Ichbinhier: https://www.ichbinhier.eu/