Das „Weser-Aller-Bündnis: Engagiert für Demokratie & Zivilcourage“ (WABE) fördert jedes Jahr Projekte, die das demokratische Engagement gegen Rassismus, Rechtsextremismus und (gruppenbezogene) Menschenfeindlichkeit stärken. Nach einigen Neuerungen hat WABE in diesem Jahr mehr Fördermittel zur Verfügung als je zuvor: Vereine und Initiativen, die sich für die Stärkung der Demokratie einsetzen, können nun ohne Eigenmittel eine Förderung von bis zu 6.000 € pro Projekt beantragen – Vereine, freie Verbände und ehrenamtlich tätige Einzelpersonen bis zu 1.000 € für kleinere Projekte. Noch bis zum 14. Mai können weitere Anträge eingereicht werden.
Bis zu 1.000 € aus dem Jugendaktionsfonds
Unter dem Dach des Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands e. V. (CJD) in Nienburg betreibt WABE auch einen Jugendaktionsfonds. Jugendverbände, Gruppen und Initiativen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Landkreisen Nienburg und Verden können ab sofort eine Förderung von bis zu 1.000 € für eigene Demokratieprojekte beantragen. Das Antragsformular ist online verfügbar. Alternativ kann der Antrag auch per E-Mail an Jugendaktionsfonds@wabe-info.de oder per Postkarte an die Adresse des CJD Nienburg geschickt werden. Weitere Informationen, darunter die Förderkriterien und das Antragsformular, gibt es im Internet unter www.cjd-nienburg.de/unser-angebot oder bei der CJD-Ansprechpartnerin Wiebke Seidel unter 0151 / 61054570.
Bereits 30 Förderungen für das Jahr 2023
Bislang wurden im Jahr 2023 mehr als 30 Makro-, Mikro- und Jugendaktionsfondsprojekte gefördert. Im Frühjahr wurden sechs Projekte bekannt gegeben. Sie geben einen Einblick in das vielfältige demokratische Engagement der Region Weser-Aller, die die WABE fördert.
Flucht einer GaW-Schülerin vor dem NS-Regime
Unter dem Titel „Die Odyssee der Hanni Baumgarten“ entsteht demnächst ein neues Theaterstück, das sich um das Leben der Verdenerin und ehemaligen Schülerin des Verdener Lyzeums (Vorgänger des Gymnasiums am Wall) Hanni Baumgarten während des Nazi-Regimes dreht. In dem Stück wird Hanni Baumgartens abenteuerliche Flucht aus Deutschland thematisiert. Das Stück wird zunächst an Verdener Schulen gezeigt und dann später vor der breiten Öffentlichkeit uraufgeführt.
Escape Rooms „Auf Mikas Spuren“
Der Präventionsrat Verden e.V. hat eine Förderung für die Organisation des Escape Rooms „Auf Mikas Spuren“ erhalten. Im Rahmen eines Aktionstages lösen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 Rätsel, öffnen Schlösser und suchen in einem gestalteten Raum nach einer verschwundenen Mika.
In dem Spiel müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Informationen über Mikas politische Gesinnung beurteilen und werden so für die Themen Populismus und politischer Extremismus sensibilisiert. „Als es an anderen Orten durchgeführt wurde, hatten die Jugendlichen viel Spaß, aber sie haben auch viel gelernt“, sagt Mareike Tari vom Verdener Organisationsteam. „Schon vor Corona wollte der Verdener Präventionsrat diesen Aktionstag für Schulen veranstalten, aber jetzt haben wir zum ersten Mal die Möglichkeit dazu“, sagt sie.
Das Angebot ist dank der Unterstützung der Stiftung der Kreissparkasse Verden, der Stadt Verden, der Lokale AG Verden sowie der bereits erwähnten WABE-Förderung für die Schulen in Verden und Umgebung kostenlos.
„Weserbeatz“-Festival in Nienburg
Auch das bekannte Festival „Weserbeatz“ wird unterstützt. Das Open Air wurde 2017 ins Leben gerufen, als die Stadt Nienburg eine Welle von Rechtsextremismus erlebte, darunter zwei Naziaufmärsche. Als Reaktion darauf traf sich eine Jugendgruppe mit dem DGB, um eine Musikveranstaltung unter dem Motto „Nazis raus aus dem Takt!“ zu organisieren. Das Weserbeatz-Festival findet 2023 am 8. Juli statt. Weitere Infos: www.weserbeatz.de.
Gegen Hass und Ausgrenzung
Im Rahmen des Bildungsprogramms „Zusammen – (wie) geht das?“ finden an der Oberschule Marklohe und an der OBS-Z Nienburg zwei Workshops zum Thema „Gesellschaft entwickeln gegen Hass und Ausgrenzung, online und miteinander“ statt.
Reise in den Bundestag
Für Jugendliche ab 15 Jahren aus Heemsen bietet der dortige Jugendtreff vom 26. bis 30. Juni eine von den Jugendlichen selbst geplante Freizeit in Berlin an, unter anderem mit einem Treffen mit den Bundestagsabgeordneten Marj-Liisa Völlers von der SPD und Katja Keul von den Grünen. (pm/eh)