Die hippologische Bibliothek des Deutschen Pferdemuseums birgt zahlreiche Schätze. Der Bestand, der in den Räumlichkeiten der einstigen Kavalleriekaserne am Holzmarkt untergebracht ist, beläuft sich mittlerweile auf mehr als 20.000 Medieneinheiten und reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. Einige der historischen Bücher, die bereits seit mehreren Jahrhunderten durch die Hände wissbegieriger Pferdefreunde gegangen sind, sind in ihrem Bestand gefährdet. Zwei dieser bedeutenden Bücher konnten in diesem Jahr erfolgreich restauriert werden. Es handelt sich zum einen um eine Ausgabe von Carlo Ruinis „Anatomia et medicina equorum nova“, die 1603 erschien. Der Italiener Ruini setzte im 16. Jahrhundert mit seinen Werken zur Anatomie des Pferdes Meilensteine in der Geschichte der Veterinärmedizin. Das andere Werk stammt aus der Feder von Johann Christoph Pinter von der Au. Die Ausgabe seines „Vollkommener ergäntzter Pferdt-Schatz“ erschien 1664. Pinter von der Au beschäftigte sich in mehreren Werken ausgiebig mit allen Themen rund um die Pferdehaltung und -nutzung.

Möglich wurde die notwendige Restaurierung durch eine Förderung des Landschaftsverbands Stade mit Mittel des Landes Niedersachsen. Bereits seit 1991 leistet der Landschaftsverband Stade mit seinem Förderprogramm „Bewahrung von Museumsbeständen“ einen wichtigen Beitrag für die
Erhaltung von Museumgütern im Elbe-Weser-Dreieck.
„Ohne das großartige Förderprogramm des Landschaftsverbandes Stade hätten wir diese wichtigen
Bücher nicht restaurieren lassen können“, freut sich Christine Rüppell, wissenschaftliche Leiterin im Deutschen Pferdemuseum. „Die Bücher sind 357 und 418 Jahre alt und somit besondere Highlights in unserer Sammlung. Aufgrund ihres schlechten Zustandes konnten sie bisher weder ausgestellt noch von interessierten Bibliotheksnutzenden eingesehen werden.“

Wer einen Eindruck von dem Ergebnis der Restaurierung erlangen möchte, hat dazu ab sofort bis zum 31. Oktober 2021 Gelegenheit. Bis dahin sind die beiden Bücher in der Dauerausstellung des Deutschen Pferdemuseums ausgestellt und von Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr zu bestaunen.