Kostenlose Beratung für einkommensschwache Haushalte

Die hierfür geschulten Beraterinnen und Berater ermitteln vor Ort die vorhandenen Einsparpotenziale.

Der kleVer-Stromspar-Check (SSC) feiert einjähriges Jubiläum. Seit 2023 decken Stromsparhelferinnen und -helfer der Klimaschutzagentur kleVer zu hohe Stromverbräuche und versteckte Energiekosten auf und unterstützen einkommensschwache Haushalte beim Senken ihrer Energiekosten.

Die Bilanz seit Start des Projekts ist erfreulich: Das Angebot wird gut angenommen und nachgefragt. Sieben Stromsparhelferinnen und -helfer sind mitt­ler­weile von Verden und Achim aus für die Vor-Ort-Beratungen unterwegs. Über 70 Haushalte profitierten bereits von dem Unter­stützungsangebot und können mit Hilfe der kostenlos ausgehändigten Strom- und Wassersparartikel bis zu 300 Euro im Jahr an Energiekosten sparen.
Auch die bundesweiten Erfolge im Stromspar-Check können sich sehen lassen: Seit seiner Gründung vor 15 Jahren ist der Strom­spar-Check mittlerweile an 150 Standorten präsent, er hat über 430.000 Haushalte beraten und für CO2-Einsparungen von rund 750.000 Tonnen gesorgt.

Beitrag zum Klimaschutz
Die kleVer freut sich über den engagierten Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Verden, die sich bei ihr zu Stromsparhelfer*innen ausbilden lassen und die Beratungen in den Haushalten durchführen.
„Seit Anfang an dabei ist beispielsweise Ulrich Scholz aus Verden. Er verfolgt mit viel Freude und Hingabe seine Visionen. Auch im Rentenalter möchte er einen Beitrag für den Klimaschutz und für unsere Gesellschaft leisten“, freut sich Annika Gerstenberg, Leiterin des Projekts Stromspar-Check (SSC) im Landkreis Verden.

Auch Arabisch und Kurdisch sprechende Berater
„Außerdem ist es ein ungemeiner Zugewinn, dass beispielsweise Arabisch und Kurdisch sprechende Stromsparhelfer unser Team unterstützen. Somit können wir neuerdings eine Zielgruppe erreichen, die großes Interesse und hohen Bedarf an unserer Beratung äußert, bisher aber wenig von den vorhandenen Angeboten angesprochen wurde“, so Gerstenberg. „Es freut mich persönlich sehr, dass wir mit dem Stromspar-Check die Diversität unserer Gesellschaft ansprechen und in aktive Mitarbeit einbinden können. Dies ist nicht nur für ein breites Mitwirken an der Umsetzung der Energiewende gut und notwendig, sondern gerade in Zeiten von Spannungen und Spaltungen in unserer Gesellschaft immens wichtig“, betont Gerstenberg.
Die Stromsparhelfer*innen leisten eine sehr sorgsame Arbeit beim Auffinden der Quellen von hohen Energieverbräuchen in den Haushalten. „Oftmals sind unseren Kundinnen und Kunden die Ursachen für hohe Strom-, Wasser- und Heizungsrechnungen gar nicht bewusst“, erklärt Ulrich Scholz, Stromsparhelfer aus Verden. „Wir schauen dann vor Ort gemeinsam alle stromverbrauchenden Geräte, die Einstellungen von Standby-Geräten und Heizungen an. Wir beraten ebenso zu Lüftungs- und Heizverhalten, sodass Haushalte sich in ihren eigenen vier Wänden wohl fühlen und trotzdem keine Schimmelprobleme oder Heizkostenexplosion erleben müssen“, so Scholz.

Standbein zur sozial gerechten Klimapolitik
Der Stromspar-Check auf Bundesebene wird als wichtiges Standbein einer sozial gerechten Klimapolitik gesehen. Die Energiepreise werden weiter steigen, besonders nach Inkrafttreten des weiterentwickelten Europäischen Emissionshandels (ETS2) im Jahr 2027. Die Mittel aus dem ETS2 sollen in den EU-Klima-Sozialfonds fließen und an die Mitgliedstaaten weiterverteilt werden. Alle Mitgliedsstaaten müssen wiederum zeitnah einen „Klimasozialplan“ aufstellen und darlegen, wie sie diese Gelder verwenden werden.

Förderung von Energieeinsparungen
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa erklärte anlässlich des bundesweiten „Fachtages Stromspar-Check“ in Erfurt, dass „die Förderung von Energieeinsparungen ein essenzielles Standbein einer nach­haltigen Klimasozialpolitik“ sei. „Neben der sozialen Gestaltung von finanziellen Kompensationsleistungen für steigende CO2-Preise, neben der Dämmung von Sozialwohnungen und neben einem gut ausgebauten und bezahlbaren ÖPNV ist der Stromspar-Check eine treffsichere Maßnahme, um den Klimaschutz zu fördern und einkommensarme Haushalte in Klima- und Umweltfragen zu ermächtigen.“ (pm)

Hintergrund
Am Stromspar-Check teilnehmen können nicht nur Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld, Wohngeld oder anderen Sozialleistungen, sondern auch Menschen mit geringem Einkommen oder einer geringen Rente. Weitere Informationen und Anmeldungen für den kostenlosen, unabhängigen Stromspar-Check: per Telefon unter 04231 / 6775229, per E-Mail an ssc@klever-klima.de oder online unter www.klever-klima.de oder www.stromspar-check.de/anmeldung