Verdener Biobaustoffhandel hat sein neues Domizil in der Bertha-Benz-Straße bezogen

Sonja Toaspern und Thomas Schmincke präsentieren in ihrem neuen Laden Dämmung, Bodenbeläge, Farben u.v.m. Foto: uc

Von außen sieht es noch sehr nach Baustelle aus in der Bertha-Benz-Straße 4 in Verden. Innen ist jedoch alles fertig eingerichtet und Regale voll mit Naturfarben, Lehmputz und Dämmung sowie Fußbodenbeläge aus Vollholz, Kork oder Wolle warten auf Kundinnen und Kunden. Und im ersten Stock befindet sich die neue Vollholzbetten- und Naturmatratzen-Abteilung. Hier, in dem kleinen Industriegebiet zwischen der Autobahn und den Berufsbildenden Schulen (BBS) hat der Biobaustoffhandel Biber sein neues Domizil bezogen.

Im Ökozentrum wurde es zu eng
„An unserem bisherigen Standort im Ökozentrum wurde es einfach zu eng“, erläutert Geschäftsführerin Sonja Toaspern den Grund für den Umzug. Dieses Problem bezog sich nicht nur auf den Verkaufsraum selbst, sondern auch auf das Lager, das sich zudem einen halben Kilometer entfernt in der Halle 57 befand, die Mitarbeiterräume wie auch die Zufahrt für den Lieferverkehr. Als der Biber 1995 als Vier-Personen-Betrieb gegründet wurde, war er vor allem auf den Handel mit Biobaustoffen und deren Einbau spezialisiert. Dann begann der Betrieb zu wachsen. Damals befand sich der kleine Laden in der Zollstraße, gegenüber dem heutigen Lidl. 1999 erfolgte der Umzug ins Öko­zentrum, an dessen Gründung die vier „Biber“ maßgeblich beteiligt waren. Ab 2004 bildete der Biber seine Mitarbeitenden auch selbst aus: zuerst Bürokaufleute und inzwischen auch viele Handwerkerinnen und Handwerker in den Berufen Malerei, Tischlerei, Bodenleger und Trockenbauer. Seit 2017 werden ganze Häuser in ökologischer Holzbauweise angeboten und gebaut, was einen zusätzlichen Bedarf an Lagerkapazität erfordert. Inzwi­schen ist das Team auf 16 Personen angewachsen, von denen viele im Biber selbst ausgebildet wurden.

Lager, Werkstatt und Sozialräume
Am neuen Standort stehen nun 200 Palettenstellplätze zur Verfügung, die mit Lehm, Kalk, Dämmstoffen und Holzdielen gefüllt werden können. Dadurch kann in viel größeren Mengen eingekauft werden, wodurch die Waren zu günstigeren Preisen verfügbar sind. Das Lager befindet sich nun direkt angrenzend an den Verkaufsraum und nicht mehr wie zuvor auf dem Nachbargelände. Im ersten Stock gibt es Mitarbeiter- und Sozialräume sowie eine neue Werkstatt im Erdgeschoss.
Das in der Firma vorhandene Know-how in ökologischer Bauweise ist natürlich auch in die Planung des eigenen Gebäudes eingeflossen: Es ist das erste Verdener Gewerbegebäude, das einen Energie-plus-Standard erreicht, d.h. es produziert mehr Energie als es verbraucht.

Nachmieter für den alten Laden sind bereits gefunden
Nur die Trennung vom Ökozentrum trübt die Freude über die eigene neue Immobilie von Sonja Toaspern und ihren Geschäftsführungskollegen Ulrich Steinmeyer und Thomas Schmincke ein wenig. „Wir waren immerhin 25 Jahre im Ökozentrum, haben es mitgegründet und werden das besondere Flair dort sehr vermissen“, räumt Toaspern ein. Sie freut sich aber, dass das Ökozentrum schnell Nachmieter für die freigewordenen Räume finden konnte: Die Werkstatt wird von den Bewohner*innen des Ökozentrums als Privatwerkstatt gemietet und die anderen Nutzungsgruppen der Halle 57 freuen sich über mehr Raum, u.a. für die hier durchgeführten Praxisseminare im Strohballen/Lehm-Bau. In den ehemaligen Verkaufsräumen wird die KVHS ihren Bereich für Nachhaltigkeit, Umwelt und Gesundheit einrichten. Beim Umbau ist der Biber gern behilflich und die Ökobauexperten werden ihre Vortragsreihe aus dem Themengebiet „Biologisch Bauen und Wohnen“ in Zukunft voraussichtlich auch in den dort neugeschaffenen Räumen anbieten. (uc)