In einem Gespräch über Verdens Vergangenheit erzählte uns Andrea Lutter (DOZ20) von dem selbstgeschriebenen Kochbuch der Großmutter ihres Mannes. Da wurden wir hellhörig und dachten: Das interessiert bestimmt auch unsere Leser*innen! Hier findet ihr die aus der altdeutschen Schrift übersetzten Rezepte, welche mit überraschend modernen Kochkomponenten versehen sind.


Katharine (Trinchen) Cordes wurde 1887 in Blender geboren und starb 1953 Verden.
1914 heiratete die Köchin
den Kutscher Hinrich Tangemann, der bei Senator und Rittergutsbesitzer Hesse, ansässig Promenade 7 in Verden,
angestellt war.
Zuvor wohnte Trinchen Cordes an der Promenade 19, dem heutigen Nicolaiwall. Vermutlich war auch sie bei Senator Hesse beschäftigt.
1919 gründete Tangemann einen Fahrrad- und Reparaturhandel in der Bergstraße, aus dem später der Busbetrieb Tangemann wurde.

Teltower Rüben

In braun gebrannter Butter, mit Zucker schmoren lassen, mit Salz abschmecken. Mit Kastanien garnieren, die man wie folgt zubereitet.

Kastanien
In Wasser kochen lassen, von der Schale befreien zerschneiden, in mit Zucker braun gebrannter Butter, gar schmoren. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Kartoffelbälle

1 Suppenteller geriebene gekochte Kartoffeln

2 Eier, 1 Eßlöffel voll Parmesankäse, etwas Salz. Dann zu kleinen Kartoffeln gerollt

und in einem Topf mit Fett gebraten.

Artischockenboden à la crème

Eingemachte oder feine frische Artischocken, erhitzt man, beträufelt sie mit etwas frischer heißer Butter und stelle sie nebeneinander in eine flache Backschüssel.

Eine helle Mehlschwitze wird mit Sahne und Fleischbrühe zu dicker Creme gekocht, die man mit Parmesankäse und Pfeffer würzt und mit einig vom Eigelb abzieht.
Mit dieser Creme überfüllt man die Artischockenböden,
bestreut die Oberfläche mit Parmesankäse, belegt sie mit kleinen Butterstückchen und bäckt die Artischocken im Ofen, bis sie eine goldbraune Kruste haben.


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