Johannisstraße 1
27283 Verden (Aller)
Deutschland
Feuertanz und Lichter zum Gedenken an die Opfer der Verdener Hexenprozesse
Vor Walpurgis am Spirallabyrinth
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt lädt in diesem Jahr gemeinsam mit dem Domherrenhaus und dem Verein Verdener Domfestspiele e.V. erneut zu einer besonderen Veranstaltung am Spirallabyrinth hinter den Rathäusern ein. Nach den Domfestspielen „Die rebellische Hexe“ und der begleitenden Ausstellung im Domherrenhaus heißt es am Freitag vor Walpurgis: „HEXEN – FEUER – GEDENKEN“
Am 28. April 2023 ab 18.30 Uhr wird Frauke Müller, Leiterin des Historischen Museums, über die Hexenverfolgung sprechen. Sie sagt: „An den Anklagen und Prozessen wegen angeblicher Hexerei hier in Verden kann man gut sehen, wie es zu den Verfolgungen kam, wer daran beteiligt war und welche großen Ausmaße sie in kurzer Zeit annehmen konnten.“
An zwei Frauen, die zu dieser Zeit lebten, wird durch die Stelen am Spirallabyrinth explizit erinnert. Die eine, Catharina Panning, wurde wegen Hexerei angeklagt, verhört und nach Verkündung des Urteils am 19.4.1564 am selben Tag lebendig verbrannt. Sie steht stellvertretend für alle Opfer der Hexenverfolgungsprozesse in Verden. Die andere, Königin Christina von Schweden, bereitete als Landesherrin dem Grauen ein Ende und verbot 1649 die Hexenprozesse in Verden.
Auch den anderen Angeklagten, von denen wir wissen, soll gedacht werden. Bekannte Schauspielerinnen der Verden Domfestspiele, Birgit Scheibe und Inga Müller, verleihen ihnen eine Stimme. Gemeinsam mit den anwesenden Gästen werden Kerzen für die 82 Frauen und 9 Männer entzündet.
Die Langwedeler Tänzerin und Artistin Tina Badenhop erinnert mit einem Feuertanz an die „Hexenfeuer“ jener Zeit. Sie spielt mit den Flammen und bringt sie zum Tanzen. Ihr Feuertanz birgt wundersame Erscheinungen und entführt in eine Welt voller Licht und Schatten.
Die Gleichstellungsbeauftragte, Dr. Kathrin Packham erklärt: „Wir möchten den damals zu Unrecht Angeklagten damit angemessen gedenken. Im Sinne einer aktiven Erinnerungskultur soll das Gedenken an vergangenes Unrecht aber auch Mahnung für heute sein: Menschen und Menschengruppen dürfen keinesfalls durch Vorurteile und Verdächtigungen gesellschaftlicher Ächtung und Ausgrenzung oder gar Gewalt ausgesetzt sein.“
Der Eintritt ist frei. Es gibt nur wenige Sitzplätze auf den Bänken vor Ort. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, aber per E-Mail willkommen unter gleichstellung@verden.de
Treffpunkt: 28. April 2023, 18.30 Uhr, Spirallabyrinth, Ecke Hinter der Mauer/Johannisstraße.
(Bild: Feuertanz Tina Badenhop, Foto Junior Carvalho; Erhaltene und Weitere Infos: Gleichstellungsbeauftragte Stadt Verden, www.verden.de/portal/seiten/gleichstellungsbeauftragte)