Die Gleichstellungsbeauftragten Kathrin Packham (Stadt Verden) und Kerstin Blome (Landkreis Verden) laden ein, denn wenn Frauen und Mädchen im Dunkeln unterwegs sind, fühlen sie sich oft unwohl, vor allem, wenn sie allein unterwegs sind. Nach dem Kino zum Auto oder nach der Feier mit der Bahn nach Hause fahren… ja, aber mit dem Schlüsselbund in der Hand – und dabei jeweils einen Schlüssel spitz hervorschauend zwischen den Fingern. Nicht den schönen und kürzeren Weg nehmen, sondern an der beleuchteten Straße entlang. Am besten in Turnschuhen, damit es sich schneller wegrennen lässt. Solche Strategien kennen viele Frauen. Absurd, dass nicht alle gleichermaßen angstfrei nach Hause gehen können, findet Packham.
Warum das so ist, untersucht Lou Zucker in „Eine Frau geht einen trinken. Alleine“. Die Journalistin und Autorin, die unter anderem für taz, Zeit Online, Deutschlandfunk tätig und Der Spiegel tätig war, fragt: Wieso steht sie „ungewollt sofort im Dschungel von Zuschreibungen und Vorurteilen, wenn sie einmal nur für sich feiern gehen will? Wie kann sich das ändern?“ Die Buchhandlung „Vielseitig“ ist mit einem Büchertisch auch dabei.
Im Anschluss an die Lesung ist ein gemeinsamer „Night-Walk“ geplant, ein Abendspaziergang ab 19.00 wenn es bereits dunkel ist. In Begleitung von Birte Dressler, Streetworkerin der Stadt Verden, und Katja Brammer vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz werden bewusst Orte aufgesucht, die Mädchen und Frauen abends oder nachts eher meiden. Dabei kann das individuelle Sicherheitsgefühl sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Kerstin Blome erklärt: „Ziel ist es, bedrohliche Situationen möglichst frühzeitig zu erkennen. Gemeinsam überlegen wir, mit welchen Maßnahmen das Sicherheitsgefühl erhöht werden kann.“
Um Anmeldung wird gebeten per gleichstellung@verden.de oder telefonisch unter 04231 12 432.