In seinem dritten Roman beschäftigt sich der Magelser Autor Bernd Ohm mit dem Erbe der RAF. „Sechs Tage im Herbst“ handelt von dem Familienvater Henning Kollwey, dessen ruhiges Vorstadtleben aus den Fugen gerät, als eines Abends auf ihn geschossen wird. Er überlebt unverletzt, die Ermittlungen verlaufen ergebnislos. Allerdings hegt Henning einen Verdacht, den er der Polizei verschweigt: Deutschlandweit kamen zuletzt alte Bekannte unter dubiosen Umständen ums Leben. Er kennt sie alle aus der Zeit, als er während eines lustlosen Soziologiestudiums in die RAF-Unterstützerszene geriet. Verfolgt von namenlosen Feinden, macht sich Henning unter Lebensgefahr daran, ein Netzwerk aus Geheimdiensten, Terroristen und radikalen Politgruppen aufzudecken, das vor über dreißig Jahren die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland für immer veränderte und bis heute zu existieren scheint.
Intensive Recherche
In dem am 22. April erschienenen Roman, dem eine intensive Recherche des Autors zu Grunde liegt, wird der Linksterrorismus der Achtzigerjahre mit den Protestbewegungen der globalisierten Gegenwart konfrontiert. Dabei kommen die Lebenslügen einer Generation ans Licht und alte und neue Überzeugungen geraten in Widerstreit.
Taschenbuch, 272 Seiten, 13,00 EUR, ISBN 3894257687 (uc)