Ein tabuisiertes Leiden
Krankenhaus Verden bietet neues schmerzfreies Verfahren zur Entfernung von Hämorriden
Wer unter ihnen leidet, spricht nicht gern darüber. Dabei ist das Leiden an vergrößerten Hämorriden eine der häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen. Vielen Betroffenen ist es jedoch peinlich, dem Arzt gegenüber von Problemen im Analbereich zu berichten, so die Erfahrung von Chefarzt Dott. Fabio Crescenti. Er ist Spezialist auf diesem Gebiet und leitet am Krankenhaus Verden den Bereich Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie.
Vergrößerte Blutgefäße
„Hämorriden sind anatomischer Bestandteil im äußersten Darmabschnitt nahe dem Darmausgang. Dort befindet sich bei jedem Menschen ein gut durchblutetes ringförmiges Gewebepolster, das den Darm nach außen hin abdichtet“, erklärt der Fachmann. „Die Blutgefäße in diesem Gewebepolster, dem sogenannten Hämorridalpolster, können sich aufgrund unterschiedlicher Ursachen vergrößern. Sie leiern praktisch aus, so dass sich das Polster unter Bildung von Knoten erweitert.“
Betroffen sind mehrheitlich Männer
Die Folgen solch vergrößerter Hämorriden sind Jucken, lästiges Nässen und Brennen sowie im fortgeschrittenen Stadium Bluten am Po und Schmerzen beim Stuhlgang. Ein klarer Fall für einen zügigen Besuch beim Hausarzt. Es gibt eine ganze Reihe von Therapieformen, die schnelle Heilung versprechen. Diese richten sich nach dem Fortschritt der Erkrankung. Die Mediziner unterscheiden vier Stadien von nicht sichtbaren bis zu stark entwickelten Hämorriden. Betroffen davon sind mehrheitlich Männer, vornehmlich im fortgeschrittenen Alter und oftmals bei Übergewichtigkeit. Im Krankenhaus Verden ist man für die Behandlung von Hämorriden modern aufgestellt. Hier kommt die in der hiesigen Region bislang einzigartige und hochtechnologische THD-Methode zur Anwendung. „Bei diesem innovativen Verfahren der minimalinvasiven Chirurgie wird die Hämorridialarterie abgenäht und gerafft, wodurch die Blutzufuhr unterbrochen wird und die Hämorridalpolster umgehend abschwellen. Damit sind die Symptome des fortgeschrittenen Krankheitsbildes unmittelbar behoben“, erklärt Crescenti.
Ambulant mit örtlicher Narkose
Eine THD-Operation zeichnet sich durch das schonende und nahezu schmerzfreie Verfahren aus. Das Gewebe wird weder eingeschnitten noch entfernt. Die Anatomie des Afterkanals und die Schließfunktion des Afters bleiben unbeeinträchtigt.
„Die gemachten Erfahrungen sind ausnahmslos hervorragend. In vielen Fällen führen mein Team und ich die Eingriffe ambulant und mit örtlicher Narkose durch. Nach der Mini-OP erfolgt eine kurze Überwachungsphase in unserem speziell hierfür eingerichteten Nachsorgebereich. Schon nach wenigen Stunden kann der ambulante Patient schmerzfrei entlassen werden und bereits nach zwei oder drei Tagen wieder seiner Arbeit nachgehen. Nur in schwerwiegenderen Fällen ist ein stationärer Aufenthalt von etwa einer halben Woche erforderlich“, so der Chirurg.
Die Anmeldung zur Durchführung einer solchen minimalinvasiven THD-Operation erfolgt nach der Überweisung in der Aufnahme des Krankenhauses Verden. Gleich nach der Untersuchung und dem Aufklärungsgespräch durch den zuständigen Arzt wird der Termin für die Operation mit dem vorherigen Narkosegespräch festgelegt. (pm/uc)
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