Angela Krtschal (Kirchengemeinde), Friedhofsgärtner Andreas Noltemeyer und Hilke von Mach-Eickhorst (Fa. Wellborg) sind erfreut über das neue Angebot auf dem St. Laurentiusfriedhof.

Biblische Persönlichkeit ist Namensgeberin der neue Urnengemeinschaft in Achim

Auf sämtlichen Achimer Friedhöfen gibt es inzwischen Ruhegemeinschaften für Urnen, in denen die Verstorbenen auf einer gemeinsam genutzten Fläche bestattet werden. Die gärtnerische Gestaltung und Pflege werden von der Friedhofsgärtnerei Achim-Baden erledigt. An Stelen werden Namenstafeln mit den persönlichen Daten der Verstorbenen angebracht.
Bewusste Entscheidung
für eine weibliche Person
Als neueste Urnengemeinschaft wurde nun nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit die „Phoebe Grabanlage“ auf dem Friedhof an der St. Laurentiuskirche eröffnet. Da es sich um einen kirchlichen Friedhof handelt, hat man, wie bereits beim „Mosegarten“ auf dem Friedhof am Rathauspark, die Anlage nach einer bedeutsamen biblischen Persönlichkeit benannt. Dabei habe man sich in diesem Fall bewusst für eine weibliche Person entschieden, von denen gar nicht so viele namentlich in der Bibel genannt werden, erklärt Angela Krtschal von der Kirchgemeinde. Auch die besondere Bedeutung von Phoebe wurde erst in jüngerer Zeit angemessen gewürdigt. Laut eines Artikels der Bibelwissenschaftlerin Helen Schüngel-Strau­­mann in der Zeitschrift „Kirche heute“ baute Phoebe neben Paulus eine christliche Gemeinde mit auf und wird von ihm als Diakonin und Vorsteherin der Gemeinde von Kenchreä benannt. In gängigen Bibelübersetzungen wird laut Schüngel-Straumann der Begriff „diakonos“ jedoch bei Phoebe nicht mit „Diakon“ oder „Gemeindeleiter“ übersetzt, wie bei männlichen Vertretern, sondern als „Dienerin der Gemeinde“. Eine weitere Bezeichnung („prostasis“) werde in männlicher Form als „Vorsteher“ übersetzt, verschwinde bei Phoebe jedoch hinter Betitelungen wie „(die) mir geholfen hat“ oder „Beistand“.
Während die Bibelforscherin diese Verschleierung und die fehlende Korrektur der Falsch­über­set­zung beklagt, hat sich der Achimer Friedhofsausschuss dazu entschieden, Phoebe als Namensgeberin der neuen Grab­anlage wieder stärker im Be­wusstsein der Öffentlichkeit zu verankern.
Nachhaltige und
naturnahe Gestaltung
Eingerichtet wurde die „Phoebe Grabanlage“ von der Friedhofsgärtnerei Noltemeyer und der Steinmetzfirma J. Spieler. Neben der naturnahen Gestaltung des Platzes unter einer alten Zeder wird dabei besonders auch auf Nachhaltigkeit geachtet.
So wird die Sitzbank, die zukünftig zum Verweilen einladen soll, aus recyclebarem Kunststoff bestehen. Und anstatt die Bronzeplaketten mit den Namen an extra dafür hergestellten Stelen anzubringen, werden dafür historische Sandsteinplatten und Grabsteine aus dem Bestand des Friedhofes aufbereitet und wiederverwendet. (uc)

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