Das Historische Museum lädt zu einem Besuch in der Ferienzeit ein

Im Historischen Museum Domherrenhaus Verden dreht sich bis zum 27. August in der Sonderausstellung „Stein­tastisch“ alles um die berühmten LEGO-Steine. Der Verdener Sammler Sebas­tian Richter bietet in der Aus­stellung als großer Harry-Potter-Fan alles auf, was LEGO zu dieser Zau­bererwelt auf den Markt gebracht hat und der Schüler Niklas Berends aus Westen hat seine STAR-WARS-Lego-Sammlung zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder des Vereines Steineland Harz + Heide präsentieren aufsehener­re­gende Eigenbauten und un­terstützen das Museumsteam bei einem Aktionswochenende:
Am 12. August von 12 bis 18 Uhr und am 13. August von 10 bis 17 Uhr bieten die Steineland-Mitglieder spannende Über­raschungen zum Schauen und Bauen rund um die bunten Bau­teilchen an, wie unter anderem Gesellschaftsspiele, Racer­strecke und haufenweise LEGO-Stei­ne zum kreativen Zu­sammen­stecken.

Im Rahmen der Legoausstellung zeigt Sebastian Richter noch bis 27. August seine Harry-Potter-Sammlung.

Steinzeitabteilung im Anbau
Selbstverständlich ist die Dauer­ausstellung ebenso einen Besuch wert. Spannend geht es – insbesondere auch für jüngere Gäste – in der Stein­zeit­aus­stellung im Anbau zu: Hier findet sich das Modell eines riesigen Waldelefanten, der von einem Neandertaler attackiert wird. Per Knopfdruck gibt es sogar die Sounduntermalung der nachgestellten Szene.
Im Nebenraum ist eine Rarität ausgestellt: der als „Lanze von Lehringen“ bekannt gewordene Eibenholzspieß, der 1948 bei einer Ausgrabung im Skelett eines Waldelefanten entdeckt wurde und als eine der ältesten Steinzeitwaffen der Welt gilt.

Stadtmodell von 1663
Im Erdgeschoss findet sich u.a. ein Modell der Stadt Verden im Jahre 1663, genauer gesagt der beiden Städte Verden. Denn es gab damals die Nord- und die Südstadt, die jeweils von einer eigenen Stadtmauer umgeben waren, deren Überreste noch heute in der Stadt zu finden sind. Der Dom hatte auf dem Turm noch das wesentlich spitzer gebaute, höhere Dach, das später durch einen Blitzschlag zerstört wurde.

Im Keller des Rathauses gab’s Bier
Im ersten Stock gibt es die originale ehemalige Einrichtung der Ratsapotheke zu sehen sowie ein Wandgemälde, welches das Treiben im einstigen Verdener Ratskeller verbildlicht. Bis 1875 wurden wesentliche Teile des Keller- und Erdgeschosses des alten Rathauses als Schankwirtschaft genutzt, in der es, wie auf dem Bild zu sehen, hoch hergegangen sein muss.
Im Dachgeschoss gibt es eine Handwerksausstellung mit den historischen Arbeitsgeräten der Holzschuh- und Zigarrenmacher, Weber, Imker und Zinngießer.

Heiraten im Beckmann-Zimmer
Das Obergeschoss birgt üb­rigens noch ein weiteres Klein­od: Im „Beckmann-Zimmer“, einem prächtig möblierten Raum inklusive bespielbarem Flügel, kann man sich im historischen Ambiente das Ja-Wort geben. Das Domherrenhaus ist nämlich ein offizieller Außenstandort des Verdener Standesamtes. Für den anschließenden Umtrunk dürfen Brautleute und Gäste den idyl­li­schen Innenhof zur Großen Fischerstraße oder die Räume im Erdgeschoss nutzen.

Regelmäßiges Veranstaltungsprogramm
In diesen Räumen bietet das Museum außerdem zahlreiche Kulturveranstaltungen an. Regel­mäßig im Programm sind die Reihen „Blue Thursday“, in der historische Persönlichkeiten an­schaulich und unterhaltsam vor­gestellt werden (nächster Termin: 28.09.), „Das Museums­ge­spräch“, in dem spannende Menschen interviewt und ihre be­sonderen Lebensläufe beleuchtet werden (nächster Termin: 31.08. mit Dirigent Nabil Shehata) sowie „BAM!“ mit interessanten Vor­trägen aus Bibliotheken, Archi­ven und Museen (nächster Ter­min 06.09.). (uc)

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