Die Hochwasserlage im Landkreis Verden beruhigt sich langsam und die Menschen kehren allmählich zur Normalität zurück. Mit dieser Übersicht über die wichtigsten Ereignisse aus den Krisentagen ist es möglich die Hochwasserkatastrophe in Revue passieren zu lassen.

Foto: uc

21.12. Der NLWKN warnt vor Starkregen und Hochwassergefahr.

22.12. Erneute Warnung vor Hochwasser. Alle beweglichen Gegenstände wie Wohnwagen, Gartenmöbel oder landwirtschaftliche Geräte sollen aus gefährdeten Überschwemmungsgebieten entfernt werden. Die Kreisfeuerwehr sorgt vor den Feiertagen für 14.00 gefüllte Sandsäcke und weitere 24000 ungefüllte Säcke als Reserve, die die gefährdeten Deichabschnitte stabilisieren sollen.

24.12. Viele Keller im Landkreis laufen voll. Die Feuerwehr ist mit Pumpen im Einsatz.

25.12. Der Deichwachdienst im Landkreis wird aktiv und kontrolliert regelmäßig die Deiche.

26.12. Viele Gebiete sind überflutet und die Lage wird sich laut Wetterbericht erst in ein paar Tagen beruhigen. Die Einsatzkräfte pumpen unter anderem hochdrückendes Grundwasser in Ottersberg ab und räumen einen Campingplatz sowie mehrere Gebäude in Langwedel. Es entstehen auch Deichschäden von Fußgängern, volllaufende Keller und Straßensperren. Das Betreten von Deichen und überschwemmten Flächen ist streng verboten.

27.12. Ein Bürgertelefon wird eingerichtet, damit die Bürger sich über die Lage informieren, Neues melden und ihre Hilfe anbieten können. Von nun an ist es täglich von 8-16 Uhr besetzt. Die Feuerwehr hat zu diesem Zeitpunkt 82 Einsätze in Zusammenhang mit dem Hochwasser gehabt. Die Weser und die Aller sind beide über die Ufer getreten. Es gibt großflächige Überschwemmungen, die Lage ist aber noch nicht als kritisch eingestuft.

28.12. In der Nacht zu Donnerstag tritt an verschiedenen Stellen der Deiche von der Aller und der Weser Wasser aus. Gleichzeitig wird die Ortschaft Eissel vollständig von den Wassermassen umschlossen und das Fischerviertel in der Stadt Verden teilweise überflutet. Es wird ein Schiffsverkehr durch die betroffenen Gebiete eingerichtet und ein paar Häuser werden evakuiert. Die Aller und die Weser steigen weiterhin an, eine Besserung ist erst nach dem Wochenende in Sicht. Das „außergewöhnliche Ereignis“, eine Vorstufe eines Katastrophenalarms wird im Landkreis ausgerufen.

29.12. Die Hochwasserlage ist weiterhin kritisch. Die Feuerwehr wird unterstützt durch 350 Einsatzkräfte aus Cuxhaven und Diepholz. Sie verlängern unter anderem die Überschwemmungsmauer am Allerpark mit Sandsäcken und Pumpen in stark betroffenen Gebieten. Besonders in der Stadt Verden kommt es weiterhin zu Überflutungen und Deichschäden. Zwischenzeitlich muss die Innenstadt ganz gesperrt werden, weil die Einsatzkräfte durch den Hochwassertourismus behindert werden.

31.12. Die zusätzlichen Einsatzkräfte werden wieder weggeschickt. Bundeskanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Stephan Weil, Innenministerin Daniela Behrens und Landesbranddirektor Dieter Rohrberg kommen zum Landkreis, informieren sich über die Lage und sprechen allen Einsatzkräften und Helfern ihren Dank aus.

01.01. Laut der Technischen Einsatzleitung ist die Lage unter Kontrolle und weitere Hilfe wird nicht benötigt. Des Weiteren gibt es es eine Danksagung, weil sich die Bürger an Silvester sehr zurückgehalten haben.

02.01. Die Pegel der Aller und der Weser sinken langsam. Dadurch werden vom Hochwasser entstandene Schäden wie zum Beispiel Risse oder das Absacken von Gebäuden sichtbar.

04.01. Für die Schülerinnen und Schüler, die durch die gesperrten Straßen nicht zur Schule kommen, gilt die Präsenspflicht im Unterricht nicht. Alle anderen müssen wie gewohnt zur Schule. Trotz zurückgehender Flusspegel kann es durch erhöhtes Grundwasser immer noch zu überfluteten Kellern kommen. Durch weitere Regenfälle ist die Lage weiterhin angespannt und die Hochwassersicherheitsmaßnahmen bleiben bestehen.

07.01. In den vorherigen Tagen wurden viele Trafostationen, Verteiler, Gebäude und Deiche mit Sandsäcken und Pumpen vor dem Wasser geschützt. Für die B 215 bei Verden wurden als Schutzmaßnahme vor dem Hochwasser mit Sand gefüllte Big Bags auf den dazugehörigen Radweg wie eine Mauer aufgebaut. Die erwarteten Regenmengen am Wochenende werden doch deutlich geringer ausfallen als befürchtet.

09.01. Um 16 Uhr wird das Bürgertelefon, das von über 500 Anrufern genutzt wurde, eingestellt.

11.01. Einige Buslinien werden frei, für die ersten Schüler gilt wieder Präsenzpflicht.

12.01. Für alle Schüler*innen im Landkreis gilt wieder Präsenpflicht.

15.01. Das „außergewöhnliche Ereignis” wird aufgehoben. Trotz entschärfter Hochwasserlage ist das Betreten von Deichen weiterhin verboten. Der Landkreis Verden hat sich nun mit dem Landkreis Osterholz auf ein Bußgeld von 400€ geeinigt, das bei einem weiteren Verstoß auch verdoppelt werden kann.

17.01. Alle Buslinien im Landkreis fahren wieder ohne Einschränkungen.