Die Klimaschutz- und Energieagentur Landkreis Verden (kleVer) gibt Startschuss für das kleVer kids Projekt:
Kindergartenkinder werden fit gemacht für die Zukunft und lernen spielerisch, wie sie durch ihr Alltagsverhalten das Klima schützen können.
Wächst der Kürbis das ganze Jahr über, woher kommen im Winter die Erdbeeren und warum sind die Äpfel in Plastik verpackt. Diesen und anderen spannenden Fragen können die am Projekt teilnehmenden Kitas im Landkreis Verden in den kommenden vier Jahren nachgehen. Ähnliche Klimaschutzprojekte werden bereits seit Jahren erfolgreich in Norddeutschland umgesetzt. Dort konnten die Verbräuche an Energie und Trinkwasser und somit die Bewirtschaftungskosten deutlich gesenkt werden. Mit der Unterstützung durch Bundesmittel wird kleVer kids für vier Jahre helfen, aus kleinen Energiespardetektiven große Umweltschützer zu machen und so einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz im Landkreis Verden leisten. Den Antrag dafür hatte federführend für alle Kommunen die Klimaschutzmanagerin der Stadt Verden, Lisa Pischke, eingereicht: „Das Energiesparmodell ist einfach ein rundes Konzept. Es vereint zwei wichtige kommunale Aufgaben: Bildung sowie Energieversorgung der Liegenschaften. Es freut mich, dass alle Kommunen im Landkreis mit mindestens einer Kita dabei sind.“ Mit der Durchführung des Projektes wurde die Klimaschutzagentur kleVer beauftragt.
Heute fiel in der Kindertagesstätte Jahnstraße symbolisch der Startschuss für das Projekt kleVer kids, bei dem Kinder durch pädagogische und technische Maßnahmen dazu angeleitet werden, sparsam mit Energie und Wasser umzugehen und so den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid zu minimieren. „Es geht vor allem darum, Kinder spielerisch den Bereich Energie und Klimaschutz nahezubringen und Bewusstsein behutsam aufzubauen“, so Janina Roder, die ab dem 1. Dezember bei der kleVer als kleVer-kids-Projektleitung einsteigt. Die Leitung der Kindertagesstätte, Andrea Kölber, ergänzt: „Uns liegt das Thema Klimaschutz und Ernährung sehr am Herzen. Wir wissen, dass wir als Einrichtung eine Schlüsselrolle und erheblichen Einfluss auf das Denken und Handeln der zukünftigen Generation haben. Außerdem tragen die Kinder ihre Wissbegierde in die Elternhäuser weiter, so findet auch hier ein Umdenken statt und es wird zum Beispiel weniger Frühstück in Plastik verpackt mitgegeben“.
Das Projekt kleVer kids setzt sich aus einem pädagogischen und einem technischen Part zusammen. Im pädagogischen Part werden neben dem Ernährungsthema auch Konsum und Mobilität behandelt. Auch die klassischen Klimaschutzthemen Energie- und Wasserverbrauch spielen natürlich eine große Rolle im Projekt. Um den Kindern die Themen kindgerecht zu vermittelt wurde die Leitfigur „Kalle der Klima-Igel“ entwickelt. Er begleitet die Kinder als Handpuppe im Morgenkreis und erzählt in Geschichten und auf Bildtafeln wie Abfall vermieden und Ressourcen geschont werden können, indem man beispielsweise morgens in die Kita radelt, anstatt mit dem Auto zu fahren. Jede Kita hat die Möglichkeit einen Aktionstag zu den Themen im Bereich Klimaschutz durchzuführen, das reicht vom Thema Abfallvermeidung bis hin zum Thema Garten und Biodiversität.
Der Clou ist zudem, dass ein Teil der eingesparten Betriebskosten als Belohnung in die Kitas zurück-fließt. Mit diesem Projekt wird im gesamten Landkreis Verden ein Beitrag zum Bildungsauftrag für nachhaltige Entwicklung geleistet. „Unser Ziel ist es, das bereits die Kinder frühzeitig ein umwelt- und klimabewusstes Verhalten und Handeln lernen. Für die Zukunft der jungen Generationen ist es wichtig, eine ökologisch verträgliche, wirtschaftlich leistungsfähige und sozial gerechte Umwelt aktiv mitzuge-stalten.“ erklärt Lutz Brockmann, Bürgermeister der Stadt Verden.
Neben dem pädagogischen Ansatz wird bei kleVer kids auch die Gebäudetechnik einbezogen. Die drei wesentlichen Schritte, mit denen die Kindertagesstätten die Einsparungen erreichen sind Gebäudeenergie-Checks, daraus abgeleitete Maßnahmen und bewusste Verhaltensänderungen. „Geprüft werden Kühlgeräte, Waschbecken, Fenster und Türen sowie Beleuchtung und Kücheneinrichtungen der Häuser“, erklärt Janina Roder. Im Rahmen der Beratung erfahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie sie mit einfachen Mitteln wie dem Einsatz von LEDs, abschaltbaren Stromleisten oder Kaffeemaschinen mit Thermoskannen zu einem geringeren Energieverbrauch ihrer Einrichtung beitragen können. „Auch das Küchenpersonal, Hausmeister und die Reinigungskräfte werden einbezogen, damit der Umwelt- und Klimaschutzgedanke im ganzen Haus zu mehr Energieeffizienz führt“, ergänzt Roder.
Das Projekt kleVer Kids wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Die Stadt Verden hat hierfür Fördermittel beantragt und übernimmt die Projektträgerschaft für alle Kommunen. Die Klimaschutzagentur kleVer, als Gesellschaft der Kommunen im Landkreis, führt das Projekt mit der BEKS EnergieEffizienz GmbH durch.