Wie Steve Peter Wieters Mitglied der Gruppe wurde –
erzählt von Bandgründer Gert Alsleben

Steve Peter Wieters (unten Mitte) auf dem aktuellen Poster-Foto für das Souly-Konzert in der Stadthalle Verden am 30. September. Foto: Souly

Im nächsten Jahr kann Souly 20-jähriges Jubiläum feiern. Wir werden oft gefragt, ob es ein Rezept gibt für eine so langfristige Band-Zusammenarbeit. Und wir können nur sagen: Es ist einfach ein Glücksfall – im richtigen Moment ist immer das Richtige passiert.

Der Tipp kam von Reinhard Stelter
So war es auch mit Steve Peter Wieters, einem unserer beiden Gitarristen. Schon der erste Kontakt war ungewöhnlich und lustig: Ich habe damals in dem Musikprojekt Poco gearbeitet, das war ein Pop-Chor und eine Band. Wir hatten beschlossen, CDs aufzunehmen, aber keiner aus dem Projekt hatte Erfahrungen mit professionellen Aufnahmen. Also bin ich zu Reinhard Stelter gegangen – einem befreundeten Musiker, der sich in der Szene gut auskennt – und habe ihn gefragt, ob er uns weiterhelfen kann. Wir suchten jemanden, der erstens ein guter Musiker ist, damit er versteht, was wir vorhaben. Zweitens sollte er ein Studio haben und Erfahrung mit Chor-Aufnahmen. Und drittens sollte er ein anständiger Mensch sein. Da keiner von uns damals auch nur den Hauch einer Ahnung von Musikproduktion hatte, hätte uns jeder, der es darauf anlegt, gnadenlos über den Tisch ziehen können. Reinhard hat damals eine ganze Zeit überlegt und dann einen Namen genannt: Steve Peter Wieters aus Walsrode.
Steve war damals schon eine bekannte Größe in der Musikszene. Er hatte mit Stars wie Gary Moore, Tony Sheridan oder Audrey Moutaung aus Südafrika gespielt, hatte Tourneen durch Europa hinter sich, in London und Moskau Konzerte gegeben, im Fernsehen gearbeitet – aber von all dem wusste ich nichts. Ich war gerade mit dem Musikstudium fertig, hatte bis dahin hauptsächlich Klassik gespielt und Songs für eine Folkband und für das Poco-Projekt geschrieben. In diesem Fall war meine Ahnungslosigkeit aber Gold wert. Ich weiß nicht, ob ich mich sonst getraut hätte, völlig unbefangen nach Walsrode zu fahren und Steve von unserem Chor-Projekt vorzuschwärmen.

Sechs CDs produziert
Meine Begeisterung für das Projekt muss aber ansteckend gewesen sein: Steve sagte zu, ließ sich auf das Abenteuer ein und wurde unser Aufnahmeleiter. Wir haben dann gemeinsam sechs CDs produziert und nach kurzer Zeit war er nicht nur Studio-Leiter, sondern auch Gitarrist der Poco-Band. Während dieser Zusammenarbeit sind wir Freunde geworden und als sich aus der Poco-Band später Souly entwickelt hat, war er auch wieder dabei – und ist es bis heute.
Wenn ich heute einen neuen Song schreibe, machen wir oft eine erste Rohaufnahme noch ohne Gitarren. Für uns alle ist es dann immer ein spannender Moment, wenn Steve die ersten Gitarrenspuren dazu spielt: Sie sind immer voll von überraschenden musikalischen Ideen und bereichern den Song durch ein ziemlich cooles Gespür für schöne Arrangements. Wir sitzen dann da und fühlen uns ein bisschen wie Weihnachten. Im ersten Teil haben wir es schon über unsere Sängerin Melanie Schierenbeck geschrieben und das Gleiche gilt auch für unsere Zusammenarbeit mit Steve: Eine Band braucht solche Glücksfälle – dann kann sie sich entwickeln. (Gert Alsleben)

Steve Peter Wieters (links) als Aufnahmeleiter einer Poco-CD. Bei diesem Projekt haben sich die Souly-Gründungsmitglieder kennen­gelernt. Foto: Souly
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