Autorin Marlitt Wendt präsentiert ihr neuestes Buch im Deutschen Pferdemuseum

Foto: Cornelia Ranz

Der Pferdesport steht aktuell immer wieder in der Kritik und ist Thema von Tierschutz-Debatten. Größere und kleinere Skandale in der Pferdeszene tragen in der öffentlichen Wahrnehmung dazu bei, die Pferdehaltung und die Nutzung des Pferdes als Reittier in Frage zu stellen. Waren die u.a. bei Olympia seit Jahrzehnten hoch erfolgreichen deutschen Reiter*innen einst gefeierte Nationalheld*innen, werden heute auch immer wieder Stimmen laut, die den sportlichen Wettkampf mit Pferden anprangern.

„Die Reiterei hat ein gewaltiges Imageproblem“, sagt Marlitt Wendt, Verhaltensbiologin und anerkannte Expertin in den Bereichen der Kognition und Ethologie der Pferde. Ihr neuestes Buch ist nun im Kosmos-Verlag erschienen und widmet sich unter dem Titel „Die Rechte der Pferde – Ein Plädoyer für Tierwohl und Ethik“ diesem hochaktuellen Thema. Am Donnerstag, den 26. Oktober 2023, ist die Autorin im Deutschen Pferdemuseum in Verden zu Gast, um das Buch vorzustellen.

Was bedeuten artgerechte Haltung und Pferdewohl? Welche Gesetze, Regeln und Rechte gibt es? Wendts Buch widmet sich den viel diskutierten Fragen nach Individualitäts- und Persönlichkeitsrechten von Tieren und gibt auch Anregungen für eine artgerechte Haltung, bei der das Wohl des Pferdes im Mittelpunkt steht. Mit besonderem Blick auf die Regeln des Reitsports erläutert sie, weshalb wir unser Verhältnis zu unseren Pferden überdenken sollten und wie ihre Bedürfnisse im Einklang mit Recht, Ethik und Moral geachtet und gewahrt werden können.

Foto: Cornelia Ranz

Seit 20 Jahren ist Marlitt Wendt hauptberuflich im Pferdebereich aktiv. Ihre verhaltensbiologischen Seminare erfreuen sich europaweit großer Beliebtheit. Als Autorin und Dozentin möchte sie praxisbezogenes Fachwissen zu den Bereichen Pferdeverhalten, Kommunikation und Pferdetraining mit positiver Verstärkung vermitteln und damit das bessere Verständnis zwischen Mensch und Pferd fördern.

In ihrer beruflichen Praxis hat sie mit sehr vielen Mensch-Pferd-Teams gearbeitet und viele Ställe und Haltungskonzepte gesehen und festgestellt, dass sich über die Jahre viel verändert hat: zum Positiven, da immer mehr moderne wissenschaftliche Erkenntnisse gerade in Bezug auf Fütterung oder Gesundheit umgesetzt werden. Aber auch zum Negativen, da es sowohl im Sport als auch im Freizeitbereich viele Missstände und Skandale gegeben hat.

„Pferdeschutz und Möglichkeiten zur Verbesserung des Tierwohls gehen alle Pferdeliebhaber*innen an“, so Wendt. „Mit dem Buch möchte ich aufzeigen, wie wir alle als Interessengemeinschaft Pferd zu Fürsprechern für die Rechte der Pferde werden können“. Auch aus dem Grund hat sie einen Vortrag rund ums Pferdewohl entwickelt, der wichtige Fragen der Pferdeethik thematisiert: Welches Leben ist wirklich pferdegerecht? Wie kann man Leid und Wohlbefinden objektiv erfassen? Was bedeutet Stress für das Pferd? Auf diese Fragen ergeben sich individuelle Antworten, unterschiedliche Sichtweisen und Auslegungen. Ihr Vortrag soll Denkanstöße liefern und dazu anregen, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung im Deutschen Pferdemuseum beginnt am 26.10.2023 um 19.30 Uhr. Einlass ist ab 18 Uhr. Karten sind an der Abendkasse für 10,- € pro Person erhältlich (Museumeintritt inklusive). Mitglieder des Deutschen Pferdemuseums und PMs der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zahlen einen ermäßigten Eintrittspreis von 8,- € pro Person. Ab sofort besteht die Möglichkeit sich für die Lesung unter Tel.: 04231/807140 einen Sitzplatz zu reservieren. (pm)