Wissenschaft war immer ein wichtiger Teil der Geschichte der Menschheit und der Entwicklung der Zivilisation. Bei einem Rückblick auf die letzten Jahrhunderte scheinen allerdings fast nur Männer wissenschaftliche Erkenntnisse erlangt zu haben. Je weiter es in der Zeit zurückgeht, desto weniger Aufzeichnungen über Frauen sind auffindbar.
Reser und McNeill zeigen in ihrem Buch, dass dies nicht der Realität entspricht, und nehmen ihre Leserschaft mit auf eine etwa 270 Seiten lange Zeitreise zu den Frauen, die große Leistungen auf wissenschaftlichen Gebieten erbracht haben.

75 % der Sterne wurden von Frauen entdeckt
Von Hebammen und Heilerinnen in der Antike, über Astronominnen und Mathematikerinnen in der Renaissance bis hin zu Archäologinnen und Astronautinnen stellen sie beeindruckende und willensstarke Persönlichkeiten vor, die ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen.
Kaum jemandem ist es bekannt, dass Frauen bis 1959 75% der 14.700 bis dahin bekannten Sterne entdeckt hatten. Oder, dass erst 2019 der erste Weltraumspaziergang stattfand, bei dem ausschließlich Frauen dabei waren, weil es lange Zeit nur Raumanzüge für Männer gab. Reser und McNeill sprechen auch über die Jahrhunderte zurückreichende Diskriminierung von Frauen. Sie berichten von Aneignung von Frauenleistungen durch Männer, jüdischen Wissenschaftlerinnen im Zweiten Weltkrieg und „Women of Color“, die in mehr als einer Hinsicht diskriminiert wurden.
Das Streben der Frauen nach Gleichberechtigung und Gerechtigkeit ist auch heute noch ein aktuelles Thema. Das Buch macht darauf aufmerksam, wie viel Frauen schon geschafft haben und wie ungerechtfertigt ihr Platz an zweiter Stelle ist. (ee)