Photovoltaik-Beratung im Achimer Rathaus

Foto: Axel Ravens

Axel Ravens und Frank Boinski sind überzeugt, dass eine Photovoltaik-Anlage die einfachste und beste Möglichkeit ist, um einen eigenen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Unent­schlossene möchten sie da­bei unterstützen, sich für eine PV-Anlage zu entscheiden und ihnen Tipps und Hilfestellungen für die Um­setzung geben. Deshalb bie­ten sie jeden dritten Don­ners­tag im Monat ehren­amt­lich eine neutrale und unab­hängige PV-Beratung im Achimer Rathaus an.

„Das fing erstmal im Bekanntenkreis an, dass wir den Leuten Tipps gaben und versuchten, Zauderer zu überzeugen“, erzählt Boinski. Die beiden junggebliebenen Rentner haben bereits selbst PV-Anlagen auf ihren Dächern installiert und verfügen durch ihre ehemaligen Berufe als Ingenieur in der Luft- und Raumfahrtbranche (Ravens) und promovierter Maschinen­bau­inge­nieur bei einem großen Automobilhersteller (Boinski) über um­angreiches technisches Ver­ständnis. „Ich habe mich schon seit den 1980er Jahren mit Energiesparen beschäftigt, aber dann haben mein Beruf und die Familie viel Zeit in Anspruch genommen“, erklärt Ravens.

Eine lebenswerte Welt hinterlassen
Jetzt als Rentner möchte er die freigewordene Zeit nutzen, sich wieder mehr für den Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren, um „der kommenden Generation eine lebenswerte Welt zu hinterlassen“.
Insbesondere im PV-Bereich ist vieles im Wandel und bei ihren Beratungen begegnet es ihnen oft, dass Menschen von überholten Voraussetzungen aus­gehen. Durch die gesunkenen Energiekosten sei die Nachfrage nach PV-Anlagen etwas rückläufig. Gleichzeitig sei die Technik wesentlich leistungsfähiger und günstiger geworden; und es gäbe inzwischen zahlreiche Anbieter, die solche Anlagen installieren.

Stark reduzierte Preise für Module und Speicher
„Die Preise bei den PV-Modulen und den Batteriespeichern haben sich stark reduziert“, berichtet Ravens. Die Investition in einen Speicher reduziert die Wirtschaftlichkeit immer noch ein wenig, sei aber anders als noch vor einigen Jahren inzwischen durchaus erschwinglich und sehr praktisch in der Nutzung. Durch das Speichern habe man die Möglichkeit den selbstproduzierten Strom auch in der Nacht oder bei zu wenig Sonnenschein nutzen zu können und müsse keinen dazukaufen.
Für das Laden des E-Autos solle man auf keinen Fall auf die einfachste Wallbox setzen, so Boinski. Die etwas besseren Modelle haben inzwischen alle eine Regelung, die automatisch dafür sorgt, dass das Auto nur dann geladen wird, wenn auch genügend Solarstrom zur Verfügung steht, Stichwort Überschussladen. Die Pläne irgendwann eine Wallbox oder eine Wärmepumpe zu installieren, sollten aufgrund des zusätzlichen Strombedarfes bei der Dimensionierung der Anlage berücksichtigt werden.

Günstiger Zeitpunkt
Während die Größe der Anlage früher durch die Steuerbegünstigungsgrenze von 10 kWp begrenzt war, sei dies durch die Anhebung dieses Wertes auf 30 kWp heute kaum noch relevant, da dieser Wert ohnehin im privaten Bereich kaum zu erreichen sei. „Die meisten privaten Anlagen haben eine Größe zwischen 10 und 11 kWp – für wesentlich mehr ist oft auch gar nicht genügend Dachfläche vorhanden“, weiß Ravens aus eigener Erfahrung zu berichten.
Ein weiterer Steuervorteil sei die Abschaffung der Mehrwertsteuer für PV-Anlagen seit dem letzten Jahr. Kombiniert mit den günstigen Preisen und den zahlreichen Installateuren mit freien Kapazitäten aufgrund der aktuellen Marktlage, sei der Zeitpunkt zum Kauf einer solchen Anlage gerade besonders günstig, betonen Ravens und Boinski und freuen sich, wenn sie Hilfestellung dabei geben können.
Ein Vorbehalt, der ihnen bis heute immer wieder begegnet, sei, dass sich PV-Anlagen nur auf Süddächern lohnen. Auch das sei durch den aktuellen Stand der Technik längst überholt, erklärt Ravens. Er habe zuhause ein Ost/West-Dach und könne mit seiner PV-Anlage genauso viel Strom produzieren, wie er verbraucht.

Hilfreiche Infos durch den kleVer-Solaratlas
Um die Wirtschaftlichkeit des eigenen Daches prüfen zu lassen, empfiehlt er den Solaratlas der in Verden ansässigen Klimaagentur kleVer, der im Internet unter solaratlas.klever-klima.de abrufbar ist. Auf der Homepage sind sämtliche Dächer im Landkreis Verden eingetragen mit ihrer voraussichtlichen Eignung für eine PV-Anlage.
Auch eine Liste mit Installationsbetrieben ist dort zu finden, von deren Seriosität man ausgehen könne. Das sei leider nicht immer selbstverständlich. Zu den Beratungen bringen manche Interessierte auch bereits fertige Angebote von Solarfirmen mit. Gelegentlich gäbe es dabei auch „schwarze Schafe“, die den Solarboom ausnutzen, um „schnelles Geld“ zu verdienen. „Da werden dann überteuerte Bauteile mit äußerst spekulativen Ertragszahlen schön gerechnet“, klagt Ravens.

Nächster Beratungstermin am 20. Juni im Achimer Rathaus
Deshalb lohne es sich immer, mehrere Angebote einzuholen und miteinander zu vergleichen. Boinski und Ravens sind im Rahmen ihrer PV-Beratung gern behilflich dabei, wie auch zu allen weiteren Fragen zum Thema. Da der Beratungstermin im Mai ausfällt, findet die nächste Beratung erst wieder statt am 20. Juni von 16 bis 18 Uhr im Achimer Rathaus, Raum 150. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (uc)