Käse selber machen | Käseschule Eilte bietet Kurse für Interessierte

Gemüse im eigenen Garten anbauen, Brot backen oder Bier brauen – Lebensmittel selbst herzustellen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Käse zu machen ist eine Disziplin, an die sich nicht jeder sofort herantraut. Dabei ist es erstaunlich einfach, an einem Nachmittag aus ein paar Litern Biomilch einen schmack­haften Käse herzustellen, der bereits am nächsten Tag verzehrt werden kann – zumindest wenn einem ein Mann vom Fach wie Barni Deneke die nötigen Tipps und Kniffe zeigt und auf mögliche Fallstricke hinweist.

Seine gemütliche Wohnküche in dem kleinen Dorf Eilte verwandelt der studierte Molkerei-Ingenieur an ein bis zwei Sonntagen im Monat mit einfachen Mitteln in eine professionell ausgestattete Käseschule. So manchem Verdener dürfte der Orts­name durch den Eilter Bauern­käse geläufig sein, der u.a. im Bioladen Naturis oder auf dem jährlichen Ökomarkt verkauft wird. Dass es hier seit April 2018 nun auch die Käseschule gibt, ist kein Zufall. Barni hat die Bauernkäserei auf dem Biohof aufgebaut und selbst rund 20 Jahre lang geleitet. Nun will er sein Wissen, wie auch seine Liebe und Leidenschaft zum Käse, an andere weitergeben.
Eilte befindet sich auf halber Strecke zwischen Rethem und Hodenhagen und liegt wie Verden an der Aller. Folgt man den Hinweisschildern, gelangt man am südlichen Ortsrand zu dem mit gelb lackiertem Holz verkleideten Haus. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee empfängt die Teilnehmer. Auf dem Küchentresen ist ein reichhaltiges Käsebüfett mit Baguette, Wein und alkoholfreien Getränken angerichtet.

Rohmilch eignet sich am besten
Bevor es an die Arbeit geht, gibt Barni einige Infos zur Käseherstellung und weist auf Dinge hin, die zu beachten sind, wenn man das an diesem Nachmittag Gelernte selbst Zuhause anwenden möchte. Bereits die Auswahl der Milch ist entscheidend für den Erfolg. Am besten eignet sich Rohmilch, die man sich direkt vom Bauern holt. H-Milch ist ungeeignet, Frischmilch nur, wenn sie nicht, wie inzwischen üblich, mit dem Aufdruck „länger haltbar“ oder „länger frisch“ gekennzeichnet ist und möglichst nicht homogenisiert ist.

Lab bringt die Milch zum Gerinnen
Im Gegensatz zur Rohmilch fehlt der Frischmilch jedoch Calciumchlorid und muss deshalb hinzugegeben werden. Weiterhin werden Milchsäurebakterien benötigt. Dazu wird in die fünf Liter Milch, die pro Arbeitsplatz in Eilte verarbeitet werden, ein Becher Buttermilch eingerührt. Anschließend wird die Flüssigkeit erwärmt. Danach wird das Lab hinzugefügt. Dieses bewirkt, dass die Milch gerinnt. Nach rund einer halben Stunde hat sich eine puddingartige Masse gebildet. Sie wird in etwa 2 cm große Würfel zerschnitten, damit sich die Molke absetzen kann.

Vier kleine Käse aus  fünf Litern Milch
Nach erneutem Erwärmen und einer weiteren halbstündigen War­tezeit sollte die Masse die richtige Konsistenz erreicht haben, um sie in Siebformen zu geben, aus denen weitere Molke abtropft. Aus den fünf Litern Milch erhält man auf diese Weise vier Käse, die etwa die Größe eines Camemberts haben und an frischen Feta erinnern. Sie können von den Teilnehmern mit nach Hause genommen und bereits am nächsten Tag gegessen werden.

Sondertermine für Gruppen
Da der Prozess mehrere Wartezeiten beinhaltet, gibt es genügend Zeit, um vom bereit­ge­stell­ten Büfett zu kosten, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.
Geschlossene Gruppen von sechs bis zwölf Personen haben auch die Möglichkeit, Sondertermine zu vereinbaren und Vereine, Freundeskreise oder Firmen können die Käseschule auch zu sich einladen. Weitere Infos: www.eilter-kaeseschule.de, Tel. 05164 / 2865. (uc)