Mittlerweile hat die Stadt Achim seit 2019 einen Hektar Blühstreifen angelegt – unter anderem in Badenermoor. (Foto: Stadt Achim)

Die Stadt Achim hat seit 2019 mittlerweile rund einen Hektar stadteigener Grundstücke zu mehrjährigen Blühstreifen umgewandelt, um den Insektenschutz und die Biodiversität zu fördern. Beides sind ohnehin Klimaschutzziele der Stadt, die fest im Leitbild und in der Zielvereinbarung zwischen Rat und Verwaltung verankert sind.

Ende 2018 hat der Verwaltungsausschuss der Stadt Achim beschlossen, stadteigene Flächen (unter anderem ungenutzte Spielplätze) zu mehrjährigen Blühstreifen umzugestalten. So kam es im Jahr 2019 zur ersten Einsaat von Wildblumenmischungen und mehrjährigen Bienenfutterpflanzen auf insgesamt acht Flächen mit einer Gesamtgröße von knapp 3.400 Quadratmetern.

Im Jahr 2020 kamen vier weitere Flächen (Gesamtgröße: rund 560 Quadratmeter), 2021 drei zusätzliche Flächen (1.100 Quadratmeter) sowie 2022 zwei Bereiche mit insgesamt 1260 Quadratmetern dazu. 2023 erfolgt die Einsaat auf zwei Flächen auf dem Gelände der Achimer Kläranlage mit einer Gesamtgröße von rund 4300 Quadratmetern, sodass mittlerweile rund 10.000 Quadratmeter (1 Hektar) mit den insgesamt 19 Blühstreifen neu geschaffen wurden. Diese Entwicklung wird im kommenden Jahr fortgesetzt: Es wird fortlaufend geprüft, ob sich Blühstreifen im Bereich von Regenrückhaltebecken und in weiteren Bereichen der Friedhöfe Baden, Bierden und Parkfriedhof sowie auf weiteren Spielflächen und anderer temporär ungenutzter Flächen etablieren lassen.

Bei der Auswahl des Saatgutes wurde und wird auf mehrjährige Mischungen geachtet. Ausgesät wurde die Wildblumenmischung aus dem Förderprogramm des Landkreises Verden, Bienenfutterpflanzen sowie zertifiziertes Regiosaatgut. Die Entwicklung der Blühstreifen wird durch ein jährlich in den Sommermonaten stattfindendes Monitoring beobachtet und davon werden auch die notwendigen Pflegemaßnahmen abgeleitet.

Das jüngste Monitoring wurde zwischen Juli und August durchgeführt. Ergebnis: Größtenteils entwickeln sich die Flächen weiterhin gut und es konnte eine hohe Anzahl Insekten im Bereich der Blühstreifen wahrgenommen werden. Die große Bandbreite an blühenden Pflanzen wie Gewöhnliche Schargarbe, Wiesen-Flockenblume, Wilde Möhre, Echtes Johanniskraut, Wiesen-Margerite, Gewöhnliches Leimkraut oder auch Löwenzahn lockte viele Insekten an. Gleichzeitig bot sich Beobachtern ein schöner Anblick.

Auf einigen Flächen stellte sich die zu erwartende Vergrasung ein, welche den Blühaspekt zunehmend reduziert. Bei zwei im Jahr 2022 neu angelegten Blühstreifen ist die Vergrasung so weit fortgeschritten, dass der Blühaspekt sehr schlecht ausgeprägt ist und der Blühstreifen nicht mehr als solcher zu erkennen ist. Trotz Vergrasung konnten aber zusammengenommen 116 verschiedene Pflanzenarten nachgewiesen werden und auf einzelnen Flächen umfasst das Artenspektrum bis zu 30 verschiedene Pflanzen.

So ist die Entwicklung der Blühstreifen insgesamt als positiv zu bewerten. Es zeigt sich ein vielfältiges Artenspektrum, das dem Erhalt und der Förderung der Insekten zugutekommt. Auch die Abundanz der Arten aus den Saatgutmischungen ist wieder ausreichend. Die zunehmende Vergrasung auf einigen Flächen ist als normale Entwicklung anzusehen, der mit einem früheren Mahdzeitpunkt und einer Nachsaat entsprechender Blühmischungen entgegengewirkt und der Blühstreifen damit erhalten werden kann. Lediglich die zwei neu angelegten Blühstreifen auf dem Gelände des Friedhof Bierden können durch die angesprochenen Pflegemaßnahmen nicht langfristig erhalten bleiben.